"Pflege-TÜV" ...am 8. Februar 2010

Veröffentlicht am 11.02.2010 in Veranstaltungen

„Könnte ich mir vorstellen, hier zu wohnen?“ Fragt man sich das nicht automatisch, wenn man ein Pflegeheim besucht? Als ich meine Oma besuchte, störte mich der große Aufenthaltsraum, in dem die Bewohner mehr oder weniger siechend vor sich hin dämmernd saßen. Kaum eine Ecke der Privatheit. Heim war dort: Fremdbestimmung, Passivität, Verpflegung. Nicht alle Pflegeheime sind heute noch so. Es gibt mehr Auswahl; es gibt unterschiedliche Angebote und es gibt den sog.„Pflege-TÜV“.
Was das bedeutet, hat uns Folkmar Biniarz vor Ort in „seinem“ Pflegeheim „Senovum“ vorgestellt.

„Seit 2008, mit der Reform der Pflegeversicherung werden die Prüfungen von stationären Pflegeeinrichtungen und ambulanten Pflegeanbietern durch den Medizinischen Dienst der Krankenversicherung (MDK) durchgeführt. Ähnlich wie bei technischen Sicherheitskontrollen finden die unangekündigten Prüfungen bei den Pflegeanbietern nach vorab definierten Kriterien und in regelmäßigen Abständen statt, ab 2011 mindestens einmal jährlich. Die Prüfergebnisse werden veröffentlicht und sind an das Schulnotensystem angelehnt.“
Aktuell gibt es in Freiburg 1919 Plätze in Pflegeheimen, 88 davon in dem von uns besuchten Heim im X-press Gebäude am Bahnhof. Zunächst, ohne in dem Heim gewesen zu sein, erscheint der Standort denkbar ungeeignet: unmittelbar zwischen der viel befahrenen Schnewlinstrasse (die Verlängerung der Bismarckallee) einerseits und dem Bahnhof andererseits gelegen.

Nun sitzen wir aber in dem freundlich hellen Aufenthaltsraum im 3. OG. und können uns trotz der Dunkelheit am Abend gut vorstellen, wie viel Licht tagsüber in die Räume strahlt. Es gibt keinen großen Aufenthaltsraum sondern fünf Räume, die eher wie die Frühstücksräume einer kleineren Pension anmuten. Es gibt auch keine zentrale Küche, kein Catering mit Deckeltabletts sondern offene Küchen, in denen jeweils für ca. 17 Personen gekocht wird.
Schnell wird uns klar, dass dieser Standort und diese Ausstattung eigene Reize hat. Besonders jüngere Pflegebedürftige, die auch noch einige Mobilität erhalten haben, profitieren von der Stadtnähe: wenig abgeschieden, mitten drin!
Folkmar rät uns, sei es für uns selbst oder für unsere Verwandte, sich frühzeitig mit dem Thema Pflege auseinanderzusetzen, mehrere Heime zu besuchen, sich ein Bild zu machen. Das Ranking durch den „Plege-Tüv“ kann ein Anhaltspunkt sein, aber nicht den eigenen Augenschein ersetzen. Die demografischen Trends, dass die Menschen älter werden, dass sie später in Pflegeheime gehen und dort dann auch nur kurz bleiben bis sie sterben, sind nicht in allen Heimen gleichermaßen zu beobachten. Im „Senovum“ gibt es auch eine Gruppe jüngerer Pflegebedürftige und darunter auch Einzelne, die wieder den Weg in eine selbstständige Lebensform gefunden haben.
Ja, wir könnten uns das schon vorstellen, hier zu wohnen - in einer AsF-WG? Und danken herzlich Folkmar Biniarz für den interessanten Abend mit der freundlichen Perspektive.

 

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