Die Demografie beschreibt die Bevölkerungsstruktur im Hinblick auf Alter, Abstammung, ethnische Zugehörigkeit, Gesundheit, Bildungsniveau, Beruf und Familienstand. Sie zeigt auf, welche Veränderungen sich ergeben, durch Geburten, Sterbefällen und Wanderungsbewegungen.
Eine Reihe von Statistiken dieser Art sind die Grundlage der Planung von sozialen Dienstleistungen aller Art. Für die Entwicklung der Pflegebedarfe z.B. ist es auch wichtig zu berücksichtigen, dass zwar die Menschen immer älter werden (jeder Jahrgang um durchschnittlich 3 Monate), dass sie aber nicht zwangsläufig alle gleichermaßen pflegebedürftig werden.
Anna-Christin Ludwig, sie ist als Stadträtin die Fachfrau für das Themenfeld der sozialen Dienstleistungen innerhalb der SPD-Fraktion, hat eine ganze Reihe von statistischem Material mitgebracht und uns dargelegt, welche Entwicklungen z.B. in Freiburg zu beachten sind und auch darauf aufmerksam gemacht, dass die Unterschiedlichkeit der Strukturen in den Stadtteilen die besondere Aufmerksamkeit der Infrastrukturplanung erfordert. Die Zunahme von Ein-Personen-Haushalten, die Vereinsamung im Alter muss bei der Planung von altersgerechten Wohnformen berücksichtigt werden. Viele entscheiden sich erst sehr spät für eine betreutes Wohnen oder ein Pflegeheim, sie wollen möglichst lange in ihrer gewohnten Umgebung bleiben. Die ambulanten Dienste unterstützen das und das städtische Seniorenbüro bietet ein breites Beratungsangebot. Die zahlreichen Begegnungsstätten, die Mehrzahl davon unter der Trägerschaft der AWO, ergänzen die wohnortnahe Versorgung der Senioren mit den verschiedensten Angeboten. Anna-Christin gab uns einen kurzen Überblick über die neuesten Reformen in der Sozialpolitik und wir diskutierten zum Abschluss intensiver die geplanten Pflegestützpunkte: In ganz Baden-Württemberg sollen für 7,6 Mio Euro 50 Stützpunkte eingerichtet werden. Pflegestützpunkte sollen Beratungseinrichtungen sein, die für alle Pflegefragen, also z.B. unabhängig vom Alter, zuständig seien. Es ist zu diskutieren, inwieweit diese Pflegestützpunkte z.B. das städtische Seniorenbüro ergänzen, bzw. wo sie zur Konkurrenz von Beratungseinrichtungen der Träger werden.
Eiseskälte und ein Gasleitungsbruch hat Einige abgehalten zu kommen, wie sich später herausstellte, aber wir waren Anna-Christin dankbar für einen informativen Abend.